Tom Price (22.07. – 24.07.2009)

Am Mittwochmorgen ließen wir die Küste hinter uns und trauten uns mit unserem Van ins Landesinnere, ins  569 km entfernte Mienenstädtchen Tom Price. Da wir den ganzen Tag mit Fahren verbracht hatten, füllten wir nur noch schnell unseren Kühlschrank auf und suchten uns einen Platz zum schlafen.

Karijini Nationalpark

Frisch ausgeruht begaben wir uns am nächsten Morgen in den 50km entfernten Karijini Nationalpark.
Als erstes besorgten wir uns ein paar Informationen und eine Karte zum Gebiet, welches sich vor 2,500 mill. Jahren geformt hat. Es gab zwei verschieden Bereiche mit unterschiedlichen Gorges (Schluchten). Wir entschieden uns für den „Dales Gorge“, da die Straße dorthin asphaltiert war. Es gab verschiedene Wanderwege. Vom Ausgangspunkt konnte man von oben auf den „Fortescue Fall“ herabschauen. Dieser war aber so überfüllt mit einer Touristengruppe, dass wir uns für die entgegengesetzte Wanderroute entschieden. So starteten wir oberhalb des Gorges. Die Sonne brannte. Doch dieses Mal waren wir (bzw. Ich, Anke) gut ausgerüstet. Sonnencreme war aufgetragen, das Capi saß auf dem Kopf und der Rucksack war gefüllt mit reichlich Wasser und Wegzehrung.

Nachdem wir eine Weile am Rand der Schlucht entlang gewandert waren, führte ein steiler und treppenartiger steiniger Pfad hinab in die Tiefe. Unten im Gorge angekommen, herrschte ein völlig anderes Klima. Während oben alles ziemlich dürr und vertrocknet war, war es hier unten herrlich feucht, kühl und schattig.

Im viel angenehmeren Klima wanderten wir zum „Fern Pool“. Dieser war glücklicherweise nicht so überfüllt. Außerdem gab es auch hier einen kleinen Wasserfall der zum Verweilen einlud. Entlang des kleinen Flüsschen schlenderten wir am Grunde der Schlucht zurück zum „Fortescue Fall“.

Da es mittlerweile 16:30 Uhr war, hatten wir dieses Wasserloch nun fast für uns allein. Doch unsere Wanderung war noch nicht zu Ende.

Es ging weiter zum „Circular Pool“. Auf dem Weg dorthin wunderten wir uns über komische Geräusche über unseren Köpfen. Ein Blick nach oben in die Baumwipfel zeigte uns, dass alles voller schlafender Fledermäuse war. Dieser Pool war liebevoll zu einer Badestelle ausgebaut worden und hatte auch einen Wasserfall. Das Wasser war eiskalt ... trauten uns nicht hinein – obwohl wir eine Dusche mal wieder bitter nötig hatten J. Aber das Schicksal war auf unserer Seite – verschwitzt wie wir nach der langen Wanderung waren, fuhren wir zurück zum Visitor Information Centre und nutzten die Duschen, die dort zur Verfügung standen! Dieser Tag hatte sich echt gelohnt.

Die Nacht verbrachten wir am „RIP Lookout“. Hier hatten wir am nächsten Morgen einen schönen Ausblick auf die Gebirgskette des Nationalparks. Das besondere an diesem Platz war, das ringsherum lauter Steine zu kleinen Häufchen aufgestabelt waren, auf denen sich Besucher aus der gesamten Welt verewigt hatten. Dabei durften unsere Namen selbstverständlich nicht fehlen!

Mining

Nach dem Frühstück entschieden wir uns nach Tom Price zurück zu fahren um eine Mienentour zu buchen. Mit geschlossenem Schuhwerk ging die Fahrt im Reisebus in die nahe gelegene Eisenmiene. Hier erfuhren wir, dass das Eisenvorkommen im Jahr 1962 entdeckt wurde. Daraufhin entstanden die beiden Städtchen Tom Price und Dampier sowie einer Eisenbahnstrecke. In der Miene wurde ausschließlich Eisenerz abgebaut und im Rohzustand verkauft. Wenn man eine Unterkunft in der Stadt findet und eine Hitze im Sommer von bis zu 49 °C aushalten kann, könnte man einen Job in der Miene als Truck fahrer bekommen und bis zu 100.000 A$ im Jahr verdienen. Da hätte sich Sebastian am liebsten gleich für einen Job beworben!

Aber die Arbeit war natürlich auch nicht ganz ungefährlich. Ein Beispiel, was einem passieren kann, wenn man nicht aufmerksam durch das Mienengebiet fährt bzw. sich nicht bemerkbar macht, sah man am Straßenrand liegen (siehe Foto). Dieser Jeep hatte es erlebt – eines dieser großen Mienenfahrzeuge  war darüber gerollt.

Nach der Mienentour verließen wir Tom Price und fuhren durch das Gebiet des Karijini Nationalpark weiter auf den Great Northern HWY und nach Port Hedland.