The 1. Job

Am Freitag, den 08. August erfuhren wir, dass wir die Jobs auf einer Schweinefarm sicher hatten. Dazu mussten wir aber übers Wochenende 1500 km von Townsville nach Toowoomba fahren.

Da wir 2 Tage zuvor unsere Lichtmaschine wechseln lassen mussten, hielt unser Baby die Fahrt tapfer durch. Sonntagabend erreichten wir Toowoomba in kurzen Hosen und T-Shirts. Als wir vor einem „SPAR“ Supermarkt anhielten um uns noch etwas Fleisch zu kaufen, kamen wir uns schon etwas merkwürdig vor. Alle Menschen trugen dicke Jacken, Mützen und Handschuhe. Welch eine Veränderung nach 1500 km. Nachts war es so verdammt kalt, dass Anke in zwei Hosen und den einzigen zwei langärmeligen Pullovern schlief, die sie mit hatte. Am nächsten Morgen fuhren wir erst einmal direkt ins nächste Shoppingcenter und versorgten uns mit dicken, kuscheligen Frottejacken und einem dicken Schlafanzug (echt sexy das Teil – ist Anke zwei Nr. zu groß – war im Sonderangebot „Winterschlussverkauf“). Nachdem wir unseren Vertrag mit der Jobagentur abgeschlossen hatten, fuhren wir am Mittwoch weitere 300 km Richtung Süd-West nach Lundavra, ins Outback.

Glücklicherweise ist die Backpacker-Accomodation (Unterkunft) kostenlos, so dass wir das komplette erarbeitete Geld sparen können. Lediglich Essen müssen wir bezahlen. Es gibt eine voll ausgestattete Gemeinschaftsküche mit Gasherd, begehbarem Kühlschrank, Gefrierschrank und Mikrowelle. Wir haben sogar einen Gemeinschaftswohnraum mit KABEL-TV (welch Luxus)!

Da noch alle Zimmer belegt waren, mussten wir die ersten Nächte weiterhin in unserem Camper-Van übernachten. Mit einer weiteren Decke lies es sich hier aber nachts aushalten. Zum Glück war es nicht mehr ganz so kalt wie in Toowoomba.

Da wir uns hier wirklich im Outback befinden (die nächste Stadt „Goondiwindi“ ist 80 km entfernt), haben wir leider auch keinen Mobile-Empfang. Komplett abgeschnitten von der Außenwelt sind wir aber zum Glück doch nicht. Ca. 300 m von unserer Unterkunft entfernt befindet sich ein kleines Häuschen, welches total zerfällt und auch als Poststation fungiert, in dem sich ein halbwegs funktionierendes Telefon befindet.  

Einen Feuer- und Barbecue Platz haben wir auch direkt vor der Tür sowie Toiletten, Duschen eine Waschmaschine und fließend Trinkwasser. Was will man mehr. Hier lernt man wirklich die kleinen Sachen zu schätzen und lieben. Auf der Toilette ist man nachts glücklicherweise auch nicht ganz so allein. Kleine niedliche Frösche leisten einem beim Toilettengang Gesellschaft. Wer jetzt gedacht hat, dass sie sich ausschließlich an der Wand befinden, der Irrt. Sein „Geschäft“ verrichtet man auch direkt über ihren Köpfen, denn sie lieben das feuchte Bad in der Kloschüssel ;-)

Einem von unseren anderen Backpackern (Markus) ist letztens ein Fröschlein während des Toilettengangs an den Po gesprungen. Kein Witz – pure Wirklichkeit.

Morgens um 5:45 Uhr heisst es aufstehen. Um 6:15 Uhr werden wir dann vom Firmeninternen Trupi (Toyota Landcruiser) abgeholt und individuell zu den drei verschiedenen Farmen „Lupanyah“, „Wilga Ridge“ oder „Limebush“ gebracht. Die Fahrt zu den einzelnen Farmen dauert zwischen 10 – 15 min auf unbefestigter Straße (meistens ganz schön holprig – seinen Kaffee sollte man jedenfalls schon vorher getrunken haben). Jeden Morgen können wir einen herrlichen Sonnenaufgang begutachten (außer natürlich wenn doch mal schlechtes Wetter ist).

Schlechtes Wetter hält zum Glück nicht all zu lange an. Hin und wieder hat man abends ein „kleines“ Wärmegewitter. Dann kann es schon mal vorkommen, dass der Strom ausfällt oder man keinen TV-Empfang mehr hat.

 

Da die meiste Zeit aber die Sonne scheint, sitzt man nach getaner Arbeit zusammen und lässt den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.

 

Im Großen und Ganzen lässt es sich hier schon aushalten. Wir werden sehen, wie lange!

Von links: Markus (deutsch), Henk (Niederlande), ich und Sebastian und Fred (deutsch)

Hinten rechts: unser Vani.