3000 km bis Perth

Day 4 - Sonntag, 28.12.2008: Western Australien

Nachdem wir die Nacht in Ceduna, dem letzten ordentlichen Städtchen vor dem Nichts, verbracht hatten, ging die Fahrt mit gemischten Gefühlen weiter.

Die Landschaft veränderte sich auch zunehmend. Es gab kaum noch Bäume. Nun sollten wir auf Kamele, Wombats und Kangeroos aufpassen. So viele Schilder auf einmal.

Gegen 16:00 Uhr erreichten wir die Quarantäne-Station an der Grenze nach Western Australia. Unsere Zwiebeln hatten wir schon vorher in den Müll geworfen. Am Checkpoint nahmen sie uns dann noch unseren Honig weg.

Da Sebastian noch immer Lust zum Fahren hatte und wir in unserem Zeitplan ziemlich hinterher hingen, ging die Fahrt bis 21:00 Uhr weiter. Somit erreichten wir noch an diesem Tag die längste gerade Strecke Australiens. Diese misst genau 146,6 km = 90 Mile. Am nächsten Rastplatz ging es dann aber sofort ins Camper-Bed.

Day 5 - Montag, 29.12.2008: Zivilisation

Die morgendliche Aufgabe bestand darin 146 km schnurstracks gerade aus zu fahren.

Zwei Mal trafen wir auf dieser Strecke auf Schilder, die darauf hinwiesen, dass sich die Straße im Notfall in eine Flugzeuglandebahn umwandeln kann.

Nach tagelanger Fahrt im Nichts, freuten wir uns riesig auf „Norseman“, der ersten richtigen Stadt, die in der Karte eingezeichnet war. Leider entpuppte sich die Stadt als kleines Städtchen oder Dörfchen? mit ein paar wenigen Häuschen (nicht sehr spektakulär). Dort endete nun der laaaaaaaaaaaange „Eyre Hayway“ und man konnte sich entscheiden, ob man hoch in den Norden oder in den Süden fahren wollte. Da es „schnell“ nach Perth gehen sollte, entschieden wir  uns für die „94“, die uns aber erst einmal nach „Kalgorlie“, der Goldgräberstadt bringen sollte.

Auf der Fahrt dort hin kamen wir wieder an vielen ausgetrockneten Salzseen vorbei. Erstaunlicherweise, wurden diese von den Einheimischen als Spielfläche genutzt. Natürlich winkten wir uns gegenseitig freundlich zu. Man trifft ja nun nicht mehr auf all zu viele Menschen ;-) Nach weiteren 200km erreichten wir unser nächstes Ziel „Kalgorlie“. Eigentlich hatten wir gedacht hier ein wenig Gold suchen zu können oder eine Miene zu besuchen. Jetzt war es aber so unerträglich heiß und unser Van so überhitzt, dass wir einfach überfordert waren und zu nichts Lust hatten. Mc Donalds spendete uns dann in seinen klimatisierten Räumen ein wenig Abkühlung.

Nach diesem kurzen Abstecher ging die Fahrt auf dem „Great Estern Hwy“ weiter in Richtung „Southern Cross“. Ja, dass australische Sternzeichen der Flagge gibt es auch als kleines „Städtchen“. Hier kauften wir erst einmal einen riesigen Beutel Eis um unsere Wasserflaschen und den Kühlschrank abzukühlen. Letzterer sollte seit der geschädigten Lichtmaschine nicht mehr genutzt werden – und wir wollten ja einen erneuten Ausfall nicht riskieren.


Trotz dass es schon spät war und die Sonne den Horizont verlassen hatte, wollte Sebastian unbedingt noch den berühmten „Wave Rock“ erreichen, damit wir uns diesen am nächsten Morgen anschauen konnten. Auf noch befestigter Straße ging es nach „Marvel Loch“, einer Mienenstadt. Da keine weitere Ausschilderung zu finden war, fragten wir einfach nach. Im Dunkeln fuhren wir dann ca. 150 km „
Dirt Road“. Ganz schön unheimlich und eigentlich auch nicht ganz ungefährlich. Da es überall von Kängurus wimmelt, hätte uns auch relativ schnell eins vor die Motorhaube hüpfen können. Bis auf einen kleinen Haufen Schafe, der sich wohl an den Straßenrand verirrt hatte, blieben wir zum Glück verschont.